Blockchain: Digitale Zeugnisse verzögern sich

Eigentlich sollten in diesem Jahr die ersten digitales Zeugnisse verteilt werden. Wegen Sicherheitsproblemen der Software dauert es länger.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
Die Einführung der digitalen Zeugnisse verzögert sich.
Die Einführung der digitalen Zeugnisse verzögert sich. (Bild: Bundesdruckerei)

Ein Jahr später als geplant soll es die ersten digitalen Schulzeugnisse in Rheinland-Pfalz im Schuljahr 2022/23 geben. Als Grund für die Verzögerung nannte das Bildungsministerium in Mainz "Schwachstellen im Sicherheitssystem der Bundesdruckerei". Davon betroffen war ein öffentlicher Schlüssel im Testsystem für die Zeugnis-Blockchain.

Bei einem Feldtest wurden vor einigen Monaten in Nordrhein-Westfalen erste digitale Zeugnisse ausgestellt. Auch für die rheinland-pfälzische Software zur Schulverwaltung namens Edoo.sys RLP gebe es bereits eine Verbindung, um digitale Abiturzeugnisse auszustellen, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums in Mainz.

Die Technik dafür entwickelten die Bundesdruckerei und die von öffentlichen Stellen getragene IT-Firma Govdigital. Erstmals angekündigt hatte die Bundesdruckerei den Testbetrieb im Juni 2021.

"Die im Testsystem erkannten Schwachstellen wurden abgestellt", teilte das Landesbildungsministerium weiter mit. Dabei seien nur Daten sichtbar geworden, die ohnehin öffentlich seien. Schülerdaten seien nicht tangiert gewesen. Zurzeit gebe es einen intensiven Austausch mit allen beteiligten Dienstleistern. Dabei solle sichergestellt werden, dass alle Hinweise und Erkenntnisse der bisherigen Versuche im weiteren Entwicklungsprozess berücksichtigt würden.

Über die Verzögerung berichtete auch der Radiosender RPR1. Im Februar fanden Sicherheitsforscher teils triviale Lücken in dem System. In einem Kommentar hatte Golem.de dieses zuvor als erwartbar katastrophal beschrieben.

Zeugnisse erst ab 2023

Inzwischen ist geplant, im Schuljahr 2022/23 die ersten digitalen Zeugnisse in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Berlin auszustellen. In Rheinland-Pfalz sollen dann auch die Abiturzeugnisse des kommenden Schuljahres digital ausgegeben werden. Damit entfällt künftig die Notwendigkeit, Kopien von Papierzeugnissen zu beglaubigen. Die Zeugnisdaten sollen nahtlos in die Verwaltungssysteme von Hochschulen übernommen werden können.

Die Vergabe digitaler Zeugnisse ist ein Projekt zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG). Dieses verpflichtet Bund, Länder und Gemeinden dazu, rund 600 Verwaltungsleistungen über das Internet bereitzustellen. In der Bildung hat Sachsen-Anhalt die Federführung, Rheinland-Pfalz arbeitet daran mit.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Gilderas 10. Apr 2022

Entwickler entwickeln einfach nur. Bei einer Einmannklitsche mag der Entwickler noch...

letootel 10. Apr 2022

Eine zentral betriebene Blockchain ist doch per Definition Quatsch. Und dass sich die...

Gole-mAndI 09. Apr 2022

Dann ist es keine "Blockchain", sondern maximal eine Sammlung verketteter Datenpakete...

bifi 08. Apr 2022

Fazit: Blockchains sind eine tolle Technologie für die man krampfhaft eine sinnvolle...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Quellcode auf Github
MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source

Nachdem der ehemalige CTO eine alte MS-DOS-Floppy entdeckt hat, veröffentlicht Microsoft ein Stück Betriebssystem-Geschichte.

Quellcode auf Github: MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source
Artikel
  1. Startrampe Set: Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz
    Startrampe Set
    Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz

    Lego hat zwei neue Sets vorgestellt, die für Weltraumenthusiasten gedacht sind: das Nasa-Artemis-Startrampen-Set und das Milchstraßen-Galaxie-Set.

  2. Tarifrunde: Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom
    Tarifrunde
    Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom

    Beim letzten Warnstreik bei der Telekom waren 12.500 Beschäftigte beteiligt. Diesmal wird breiter mobilisiert. Die Telekom versucht Schadensbegrenzung.

  3. Auszieh-Apps: Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store
    Auszieh-Apps
    Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store

    Apps, die Personen per KI ungefragt digital ausziehen, sind beliebt. Nun entfernt Apple einige dieser Anwendungen aus dem App Store - aber erst nach Hinweisen von Journalisten.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Asus OLED-Monitor zum Tiefstpreis • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti im Sale • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /