Common Voice und DeepSpeech: Chef der Spracherkennung verlässt Mozilla

Kelly David, verantwortlich bei Mozilla unter anderem für die Sprachdatenbank Common Voice, verlässt das Unternehmen.

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Common Voice und DeepSpeech: Spracherkennungs-Leiter verlässt Mozilla

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Bei Mozilla gerät die Arbeit an Spracherkennung offenbar ins Hintertreffen. Kelly Davis, Leiter des "Common Voice"-Projekts, verlässt das Unternehmen. Sein letzter Arbeitstag war Berichten zufolge bereits am heutigen Freitag. Von einem Nachfolger ist nicht die Rede. Mozilla hatte gerade erst angekündigt, ein Viertel der Mitarbeiter entlassen zu müssen.

Mozilla wollte die Personalie, über die zuerst Golem berichtet hatte, gegenüber heise online nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren. "Für das Common Voice Projekt von Mozilla sammelt Kelly Davis die größtmögliche Vielfalt an Stimmen, damit in Zukunft jeder mit Computern sprechen kann und auch verstanden wird, unabhängig von seiner Herkunft", heißt es noch auf einer Seite von Mozilla, auf der Mitarbeiter vorgestellt werden. Davis war in Berlin tätig, als Manager der Machine Learning Group.

Erst Anfang des Jahres hatte Mozilla eine Sprachsteuerung namens Voice als Add-On in einer beta-Version für Firefox veröffentlicht. Er soll helfen, sich schneller und leichter im Internet zurechtzufinden. Common Voice ist eine Sprachdatenbank mit etwa 1400 Stunden transkribiertem Audiomaterial. 42 Sprecher sprachen Texte in 18 verschiedenen Sprachen dafür ein. Die Daten sind frei zugänglich. Das "Common Voice"-Projekt wird unter der Ägide von "Chief Innovation Officer" Katharina Borchert entwickelt, die dafür vor Kurzem noch eine Auszeichnung angenommen hat. DeepSpeech ist eine Open-Source-Spracherkennung.

Nachdem Mozilla im Januar bereits 70 Mitarbeiter entlassen hatte, kommt nun ein Viertel der Belegschaft hinzu. Laut CEO Mitchell Baker ist die wirtschaftliche Lage in Coronazeiten noch schlechter geworden, sodass die Pläne für 2020 nicht mehr durchführbar sind. Betroffen sind alle internationalen Niederlassungen. Die Entlassungen bringen auch eine Umstrukturierung des Konzerns mit, die der Wettbewerbsfähigkeit und Umsatzlage dienen soll. "Zentrale Erkenntnis ist, dass unser altes Modell, bei dem alles kostenlos war, seine Konsequenzen hat", schreibt Baker.

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(emw)