Putins Privatjacht liegt in Hamburg neben deutschem Kriegsschiff

Die Privatjacht „Graceful“ des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin neben der deutschen Korvette „Emden“ bei der Werft Blohm + Voss im Hamburger Hafen.

Die Privatjacht „Graceful“ des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin neben der deutschen Korvette „Emden“ bei der Werft Blohm + Voss im Hamburger Hafen.

Hamburg. Eigentlich ist es für den Hamburger Hafen ein ganz normaler Anblick: Zwei Schiffe liegen vor der Werft Blohm + Voss, offenbar zur Reparatur. Dass eines von ihnen die deutsche Marinekorvette „Emden“ ist, stellt ebenso keine Neuigkeit dar. Interessant wird es beim Schiff daneben: Offenbar ist es die Privatjacht des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin. Zunächst hatten die „Kieler Nachrichten“ (KN) hierüber berichtet.

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Die 82 Meter lange russische Superjacht mit dem Namen „Graceful“ diente Putin im Mai 2021 vor Sotschi am Schwarzen Meer als Residenz, als er den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko empfing. Nach dem Sommer wurde die in Russland registrierte Jacht zur Instandhaltung nach Hamburg geschickt, wie die „KN“ berichten. Im September traf das Schiff bei der zur Lürssen-Gruppe gehörenden Werft Blohm + Voss ein.

Der russische Staatspräsident Wladimir Putin (rechts) empfängt im Mai letzten Jahres den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko auf seiner Jacht vor Sotschi im Schwarzen Meer.

Der russische Staatspräsident Wladimir Putin (rechts) empfängt im Mai letzten Jahres den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko auf seiner Jacht vor Sotschi im Schwarzen Meer.

Laut „KN“ verweist ein Sprecher der Lürssen-Gruppe zu dem Vorgang auf Diskretion, offizielle Auskünfte gibt es nicht. Einige Details wurden jedoch nach dem Ausdocken in der vergangenen Woche ersichtlich. Dem Bericht zufolge bekam die „Graceful“ in Hamburg zwei große Balkone angebaut, die am Hauptdeck in den Rumpf integriert wurden.

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Für die Umsetzung soll der russische Präsident laut „KN“ eine Agentur beauftragt haben, die sich auch um die Bezahlung der Arbeiten kümmerte. Üblicherweise überwacht der Eigner in solchen Fällen nicht selbst die Arbeiten. Auch das Unterwasserschiff soll während der Liegezeit in Hamburg gereinigt worden sein. Einer Überholung dürften auch die MTU-Antriebsmotoren aus deutscher Produktion unterzogen worden sein.

Die Gemeinsamkeit der beiden Schiffe „Graceful“ und „Emden“ liegt laut „KN“ auch genau hierin: Die deutsche Korvette soll ebenso wie die russische Jacht über zwei MTU-Motoren im Rumpf verfügen. Lediglich sieben Meter mehr als die „Graceful“ misst die 89 Meter lange „Emden“. Das Kriegsschiff ist dem Bericht zufolge die zweite von fünf neuen Korvetten des Typs K130 für die deutsche Marine.

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