Zerstörung der “analogen” Kommunikation

HaBE den folgenden Text Klaus-Peter Kurchs nicht nur teilen wollen. Ich möchte ihn allen hier Mitlesenden und Mitdenkenden und Mitfühlenden mitteilen, grad so ‘als wärs ein Teil von mir’. Seit spätestens 1964 kämpfe ich dagegen an, anfänglich noch der von außen aufgedrängten Meinung, ich machte “aus der Not eine Tugend”, weil ich nicht Mal in den Regional-Charts oder in den Besten-Listen rangierte, auch nicht in den “linken” oberen Rängen. Mit Straßen-Kabarett, Widerstands-Lesungen & -Schreibungen, meiner Kinder-Chor-Arbeit und Liedermacherei blieb ich stets unter den Menschen unten hängen. Und dort möchte ich auch weiter hängen bleiben. Siehe dazu auch: HaBE wurde spätestens ab 2014 FRschwiegen, FRrissen, FRleumdet, medial-isolationsFRhaftet & vorher FRurteilt, aber alles nix gegen Michael Ballweg, als Querdenker & politischer Gefangener seit über 7 Monaten in Untersuchungshaft in Stammheim: Freiheit für Michael Ballweg & Julian Assange! – barth-engelbart.de

Ohne Angst vor den Leuten, auch nicht vor Strauß-Anhängern, in Massendebatten, die schließlich mehr Menschen anzogen als der FJS Mitte der 1970er. Das Stinkbombenwerfen der Prä-Autonomen rund um das KOZ hat Strauß zwar zum eiligen Abmarsch getrieben, aber konnte damit jemand mit Argumenten gewonnen werden?

Zerstörung der Kommunikation

Erstellt am 5. August 2023 von kranich05

Das Allerweltswort „Kommunikation“ verdeckt, um welch schlimme Sache es in Wirklichkeit geht, nämlich die Zerstörung der lebendigen Beziehungen zwischen Menschen.

Wenn Sender und Empfänger „kommunizieren“ werden „Signale“ ausgetauscht, „Kanäle“ werden benutzt. Sogar Pflanzen „kommunizieren“ hat die Wissenschaft herausgefunden. Alles eine Frage von Bits und Bytes.
Ich wende mich nicht gegen die Formalisierung der Kommunikation. Digitalisierung erfasst alles, durchdringt unser ganzes Leben. Kommunikation aber ist mehr als Megabits in Sekundenschnelle hin und her zu schaufeln.

In Wirklichkeit geht es darum, dass Menschen einander wahrnehmen, erkennen, begreifen, dass Ich und Du in Beziehung zueinander treten. Nicht in EINE Beziehung, sondern in eine Welt wirklicher Beziehungen, in der sie sich als „Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse“ bewegen.
Die „Welt der Beziehungen“ reicht vom Banalsten (Man hustet einem anderen Menschen nicht ins Gesicht.) bis zu Hochkomplexem – ein Paar, dass eine sechzigjährigen Ehe führt, ein Aktivist und Parteisoldat seit Jahrzehnten, eine Chorgemeinschaft, die seit langer Zeit zusammen singt und viel Gemeinsames erlebt.

Dier Vermittlung der Menschen geschieht auf vielfältige Weise – mit gesprochenen Worten, mit Texten, Bildern, vielleicht auch nur mit Blicken oder Gesten. Aber immer geht es darum, dass ein hinreichend bedeutender Inhalt durch hinreichend genaue und vollständige Vermittlung von dem einen Menschen geäußert und dem anderen aufgenommen und soweit verstanden wird, dass am Ende eine sinnvolle und im besten Falle gesellschaftlich nützliche Wechselwirkung entsteht.

Dass die technischen Mittel auf die Kommunikation großen Einfluss haben, ist eine Binsenweisheit. Sprichwörtlich ist die Kultur des Briefwechsels im 19. Jahrhundert, das Telefonieren im 20. Jahrhundert. Heute herrscht das Internet.
Es ist nicht nur ein mächtiges Mittel, sondern es ist systematisch zur schieren Übermacht, zum Selbstzweck gemacht worden.

Weltumspannende kapitalistische Unternehmen bieten kostenlos (!) Milliarden Nutzern ihre Internetdienste an. Die Angebote sind genau kalkuliert. Sie erfreuen den Nutzer dadurch, dass sie allen seinen Äußerungen, selbst den banalsten, anspruchslosesten, mühelos eine enorme Reichweite geben können.
Die Regeln von Facebook, Twitter, Tik Tok usw. usf. trainieren auf eine Megamenge kommunikativer Akte bei gleichzeitiger Codierung von Inhalt. Letzteres ist gleichbedeutend mit seiner Minimierung, im Extremfall Eliminierung, im einzelnen Kommunikationsakt. Das Influenzerphänomen, materiell gefördert, potenziert diese Tendenz.

Das System führt zu den Ergebnissen:
– Zerstörung des inhaltlichen Austauschs zwischen den Menschen
– Erkenntnis der Ansätze/Bestrebungen zu inhaltlichem Austausch zwischen den Menschen
– Überwachung aller Kommunikation in Echtzeit
– Realisierung der Bewusstseinssteuerung ganzer Gesellschaften als laufender Prozess.

Ich meine, dass Elemente des Systems von Kritikern des Systems genutzt werden können. Das muss bewusst geschehen und erfordert wohl zugleich, dass die Kritiker in zu definierenden, grundsätzlichen Fragen aus dem System komplett aussteigen.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert