Duck & Cover

Es gibt noch viele ehrenwerte Menschen auf der Welt, die gegen Israels mörderischen Besatzungskrieg aufstehen, allerdings nicht in der “Wertegemeinschaft” des Westens, sondern im globalen Süden. Wie im Jemen, wo Millionen protestieren und Sanktionen gegen Israel fordern, was in der “Wertegemeinschaft” der Krokodilstränen auf taube Ohren stößt. Weshalb es die Jemeniten nicht bei Massenprotesten belassen, sondern mit ihrer Huthi-Armee seit Ende letzten Jahres die Zufahrt zum Suez-Kanal für Frachter von und nach Israel blockieren. Nachdem die US-geführte Operation “Wohlstandssicherung” einige Kriegsschiffe in die Region geschickt hat, die Raketen auf vermeintliche Huthi-Stellungen in Jemen gefeuert haben, sind auch amerikanische und britische Schiffe von der Blockade betroffen. Die mit der Koalition der Willigen ebenfalls zum Golf von Aden geschickte Fregatte “Hessen” der Bundesmarine ist bis dato nur durch friendly fire aufgefallen, weil sie eine US-Aufklärungsdrohne abgeschossen hatte, anstatt wie ihre Kollegen die Huthi-Attacken abzuwehren und mit 2-Mio-Dollar-Raketen auf 2000 Dollar-Drohnen zu feuern. Dass ein solche Gurkentruppe die jemenitischen Kämpfer kaum erschrecken kann, wundert nicht. Klar, sie könnten das wunderschöne Sanaa mit ihren Bomben vom Weltkulturerbe auf Parkplatzniveau reduzieren, sie könnten zigtausende Frauen, Kinder und Alte töten, verwunden, verhungern lassen um “den Terror zu besiegen”. Aber mehr können sie nicht. Die Huthis dagegen haben sich acht Jahre lang gegen die amerikanischen Raketen der Saudis und Emirate verteidigt und als sie selbst zum Angriff übergingen, und die riesigen Raffinerien der Nachbarn abfackelten, waren diese schnell zu einem Waffenstillstand bereit. Sie wissen sich zu wehren, sie können kämpfen und haben keine Angst, auch amerikanische und britische Kriegsschiffe zu beschießen. Und das nicht nur im Roten Meer, sondern auch im Indischen Ozean bis hinunter zum Kap der Guten Hoffnung. Diese Ausweitung ihrer Blockade,- und Sanktionsaktivitäten hat der Militärsprecher der Huthis vergangenen Freitag angekündigt und dabei schon von drei durchgeführten Angriffen in dieser Region gesprochen. Der Führer der Ansar-Allah-Bewegung, Mali al-Houthi, sagte: “Wir kündigen an, die Durchfahrt israelischer Schiffe aus dem Indischen Ozean und Südafrika in Richtung Kap der Guten Hoffnung zu verhindern. Die Kräfte im Jemen werden den Kampf zur Unterstützung des palästinensischen Volkes fortsetzen”.
Auch wer wie ich als “Lumpenpazifist” gegen jede militärische Gewaltanwendung ist, kann eigentlich nur den Hut (bzw. Wickelmütze) vor diesen Huthis ziehen. Sie haben keine Panzer, keine Navy, keine Flugzeuge und fordern das US-Imperium mit ihrer Blockade heraus, sie wollen den Krieg in Gaza mit Sanktionen beenden und tun ihr Mögliches, diese auch durchzusetzen. Um nebenbei der Welt zu demonstrieren, um welchen Papiertiger es sich bei NATOstan und “the worlds finest fighting force”  (B.Obama) handelt: Gegen wehrlose Länder militärisch übermächtig, doch sobald sich jemand wehrt – überfordert. “Kleiner Wüstenkrieg im Jemen gefällig ? – Kommt nur ran!” scheinen die Huthis zu sagen und zu ahnen, das durchaus riskieren zu können, weil NATOstan außer Bombenteppich und Parkplatzplanierung nichts drauf hat.

Das bringt uns zu einem anderen Kriegsschauplatz, wo diese Überforderung nach zwei Jahren und riesigen Leichenbergen zwar unübersehbar geworden ist, der Westen aber noch immer kein Narrativ für die militärische Niederlage gefunden hat. Stattdessen werden hysterisch letzte Strohhlame (Wunderwaffen) als illusorische game changer gefordert und der offenbar verrückt gewordene französische Präsident Emanuel Macron will jetzt Interventionstruppen schicken und trommelt für eine Koalition der Willigen. Da Russland angekündigt hat, dass jedes teilnehmende Land dadurch zum legitimen Kriegsziel wird, zögern die EU-Länder allerdings, denn die hypersonischen Raketen Russlands sind nicht zu stoppen.
Und so fragt denn auch seit über einer Woche “der Präsident des Russischen Journalistenverbandes, Wladimir Solowjow, alle französischen Zuschauer seiner Fernseh-Talkshow, welche Stadt sie zuerst von den Russen dem Erdboden gleichgemacht sehen wollen: Lyon, Toulouse oder Paris…? “., schreibt  Gilbert Doctorow, und weiter: “In gewisser Weise zeigen die nervösen, man könnte auch sagen hysterischen Reden Macrons, dass selbst die schlausten Köpfe im Westen die Möglichkeit, ja die Wahrscheinlichkeit eines bevorstehenden Zusammenbruchs der ukrainischen Kriegsanstrengungen und das Hissen der weißen Flagge durch Kiew, wie es der Papst in der vergangenen Woche gefordert hat, erkannt haben.”

Im deutschen Bundestag sind derart schlaue Köpfe rar, dort muss sich der Kanzler, der keine Taurus nach Kiew schicken will, mit dem Oppositionsführer über das schon lange offene Geheimnis streiten, dass die deutschen Marschflugkörper auch mit nuklearen Sprengköpfen ausgestattet werden können. Auch wenn die Bundeswehr selbst nicht über Nuklearbewaffnung verfügt, müssen die Russen jeden herankommenden Taurus für einen potentiellen Atomangriff halten und entsprechend reagieren. Berlin, Paris, London… was hätten wir denn gern, oder gleich alle drei ? Gegen Kinzhal gibt es keine Verteidigung, wie hier seit Jahren immer wieder deutlich gemacht, was nichts anderes heißt, als dass jeder Versuch mit Taurus anzugreifen einem Selbstmordkommando gleichkommt. Würden nur Gaga-Oberst Kiesewetter und Puschen-General Hofreiter samt Strack-Zimmermann hops gehen bei ihrem heiligen Krieg für Rheinmetall wäre das, um im Jargon unserer Bundesluftwaffen-Clowns zu bleiben,  keineswegs ein “show stopper”,.  Für unsere lieben goldigen Mitmenschen aber “kollateral” ausgesprochen tragisch und katastrophal.
Vor allem für die lieben Kleinen, die nicht wie ich schon im zweiten Schuljahr ( Kubakrise/Atomkriegsgefahr/ Die Russen kommen!) “Duck  & Cover” trainiert haben: Wenn die Sirene heult, Ranzen übern Kopf und ducken! Dass bis dato nur unsere amerikanischen Freunde so eine perverse Bombe eingesetzt hatten und der Schulranzen überm Kopf nichts nützt, erfuhr ich erst viel später. Wenn aktuell die Bundesbildungsministerin und der Lehrerverband fordern, Kinder und  Jugendliche “auf den Kriegsfall vorzubereiten” sollte man es besser gleich erzählen – und einen Kursus anschließen, warum in Sachen Krieg die beste Vorbereitung immer in seiner Vermeidung besteht…


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20 Comments

  1. ….sollte man es besser gleich erzählen – und einen Kursus anschließen, warum in Sachen Krieg die beste Vorbereitung immer in seiner Vermeidung besteht…

    Aber doch nicht bei diesem Personal und dem Bildungsniveau hierzulande, werter Blogchef!
    Nach zig “erfolgreichen” Reformen im Schul- und Bildungswesen, sind wir hier im Reich der Werte endlich an den Punkt gelangt, das die humane Intelligenz rar geworden ist und man deshalb auf KI ergo die künstliche Intelligenz hofft. Die rechnet durch und entscheidet wie gut die Erfolgsaussichten sind. Nachfragen oder Zweifel an der “Operation”, gibt es nicht.
    Bei den mittlerweile nicht mehr zu überblickenden Dr. Strangelove’s welche hier bei uns frei rum laufen und dazu noch die Beste Sendezeit im Staats- und Kriegspropaganda-Apparat bekommen, ist momentan alles möglich. Wenn die in Langley nur den Hauch einer Chance sehen, dass sie das Inferno überstehen könnten, kommt das “Go” an die durchgeknallten Willigen hier in Old Europe. So weit sind wir mittlerweile gekommen.
    Strahlend wird die Zukunft sein!

    1. was? Krieg sollte man immer vermeider??

      ist das so neue neue Woke-LGBTQ-Theorie?

      Klar. Wenn ihr alle Weicher bleiben wollt, könnt ihr euch Röcke anziehen und schminken. Richtige Kerle ziehen in den Krieg!

      wie hat mal ein berühmter Vikinger Philosoph gesagt: was du mit Blut erreichen kannst, sollst du nicht mit Schweiß erarbeiten.

      soll heißen: Sei nicht so ein Feigling, sonst wird dein Nachbar dir den Schädel einschlagen, um sich deinen Kram zu holen.

      wir hier im Zentrum für Super-Entscheider wollen das auch wieder so einrichten. Sobald der Iwan da ist, wird das zum Standard gemacht. Anders kriegen wir das feige LGBTQ-Pazifisten-Woker nicht ausgemerzt.

        1. Nachdem die wieder Heim im Reich sind, muss man da auch mal ordentlich durchkärchern. Ist mittlerweile völlig aus dem Ufer gelaufen mit den Ösis

  2. Das mit den Arabern ist so ne Sache.

    Der Russe bombardiert in Syrien natürlich immer die richtigen Araber. Das ist auch easy, weil der Russe einen guten Durchblick hat und Assad ein guter Mann ist, der sagt, wo es krachen soll.

    Auch die Iraner können zwischen schlechten und guten Araber unterscheiden. Daher ist da kein weiteres Bedenken zu äußern.

    Aber wie manche schon erkannt haben, ist der Jude da nicht so geschickt bei der Auswahl. Die Russen, Iraner und Saudis kriegen es immer hin, nur die bösen Araber zu töten, wegen den Hühnerstallraketen und allgemeiner Überlegenheit. Aber der Jude….. keine Ahnung, wie er es hinbekommt, unschuldige Araber zu töten. Hätte gedacht, so etwas gibt es garnicht. Aber man lernt ja gerne dazu.

    Ich würde dem Juden vorschlagen, dass er Assad mal die Sache regeln lässt. Warum kann man nicht mal jemanden anderes in den Gazastreifen schicken, um das Problem zu lösen? Ich kann mir ja kaum vorstellen, dass die Hamas so wie Asow Mariupol verteidigten, dass man da kaum reinkommt, um aufzuräumen.

    Es kann nicht so kompliziert sein. Zumindest laut Matrix Analyse soll das einfacher sein als Mariupol

  3. Otto von Bismarck, als hätte er schon damals von der NATO gehört: “Präventivkrieg ähnelt Selbstmord aus Angst vor dem Tode”

    Putin hatte noch vor einem knappen Jahr die Journalistenfrage nach dem Kriegs Sieger mit “Schaun mer mal!” beantwortet. Heute lese ich bei MARTYANOW, dass DER WESTEN und seine Fehlgeburt DIE NATO nicht nur unfähig sind moderne Kriege zu führen, sondern selbst zu blöd, sie zu finanzieren. Der Kapitalismus/Sozialismus Sonderling der BRICS+ steckt das in der Menschheitsgeschichte ca. 125. suizid verblödet sterbende Imperium namens DER WESTEN nicht militärisch ins Abseits, sondern BRICS+ ist schlicht und ergreifend in all seinen RESSOURCEN unschlagbar. Die genannte VERBLÖDUNG sämtlicher Eximperien bestand darin, dass mangels DIALEKTI (verboten, unterdrückt, nicht gelehrt und deswegen nicht gelernt) jeglicher ENTWICKLUNGSFORTSCHRITT endete. Ob Verblödung nun GROẞER CHINESISCHER SCHUTZWALL oder SANKTIONEN genannt wird ist dabei unwesentlich.

    Und ich würde heute GEBILDETE IDIOTEN (Herr Macron kann immerhin unfallfrei mit Messer und Gabel essen, deswegen seine Idee, mit NATO TRUPPEN Russland besiegen zu wollen) inständig bitten: “Versuchen Sie es doch mal”.

  4. Nach zwanzig Jahren Afghanistan-Kriegseinsatz wurde in Deutschland eine Enquete-Kommission eingesetzt, die kürzlich einen 356 Seiten starken Bericht vorgelegt hat,
    https://www.ossietzky.net/artikel/friedenstuechtig-werden/

    »Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands«
    … könnten z.B. sein, sich von den Amis künftig nie wieder einen geostrategischen Angriffs- und Eroberungskrieg als Nato-Verteidigungsfall aufschwatzen zu lassen.
    Schon allein, weil es im Grundgesetz unmissverständlich heißt:

    »Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf«
    – Verteidigung imperialistischer Interessen weltweit war damit nicht gemeint.

    Der Bericht setzt aber andere Schwerpunkte:
    Er beschönigt den »Krieg« zum selbstlos-edlen »Kriseneinsatz«, der – so das Fazit – allerdings der »opferreichste« war und zudem leider »mit einem strategischen Scheitern« endete.

    Immerhin hat die Kommission laut Artikel die Finger in eine Menge Wunden gelegt. Sie moniert etwa, dass Ziel und Sinn des Einsatzes im Dunkel blieben, nicht nur für die deutsche und afghanische Bevölkerung, sondern auch für die Soldaten. Basis sei schlicht die Solidarität und sicherheitspolitische Verbundenheit mit den USA gewesen.

    Die Konsequenz aus dem Bericht zielt laut Ossietzky aber nicht auf Infragestellung der weltweiten Militäreinsätze, sondern auf die Verbesserung ihrer Effizienz durch »vernetztes Engagement in der Außen- und Sicherheitspolitik«. Dafür brauche man zukünftig eine bessere Koordinierung zwischen Ressorts sowie zivilen und militärischen Strukturen. Der Bericht will also der Politik eine neue Taktik liefern, die den Militarismus fördert und den Sinn und die Berechtigung der imperialen Strategie nicht in Frage stellt: UN-Charta, Völkerrecht, vom Krieg betroffene Menschen mit all ihrem Elend spielen in diesem Denken keine Rolle.

    1. sehr gut beschrieben. genau so ist das: »Krieg« ist selbstlos-edler »Kriseneinsatz«

      so wie die Spetzle-Operation des Russen. Humanistischer kann man gar nicht mehr wirken, als der Iwan in der Ulkraine. Da braucht man auch keine Komision, um das zu sehen. Ein Blick in die Matrix reicht.

      danke, dass sie das richtig stellen. Diese ganzen LGBTQ-Pazifisten, die nichts anderes können, als die heilige russische Befreiungsarmee zu kritisieren….
      das sind alles erbärmliche Gestallten.

  5. Geostrategische Aufgabe der HUTHIS ist es
    dabei zu helfen, die westliche Wirtschaft zu zerstören durch Lieferkettendisruption mit
    ” Build back better”-Bettgenossen a la WEF-Iran-US-Neocons hinterm Vorhang

    ” Just in Time”-Lieferung ist vorbei. was globalen Waren und Güteraustausch betrifft
    ” Just in Time”-Lieferung was Kriege angeht…das geht gerade erst los

    Die Story von den “palästinensischen Brüdern” der Huthi ist totally FAKE-Shit
    die sind mehr als 2000 km entfernt. und außer dem üblichen Arab-Sloganizing
    ” Tod den USA-Israel-Juden bla-bla” um das Fußvolk in den eigenen Jemen-Reihen gefügig zu halten und billig abzufüttern…war da nie was

    Irgendwie so…” als würden sich die Bayern EXTREM darüber sorgen, dass sich die Nordsee Sylt und Helgoland zurückholt und die Bayern jetzt zu den Waffen greifen,
    um gegen die dort tatenlos-rumsitzenden Ostfriesen-Heringsfischer zu mobilisieren”

    So ‘ne Story würde doch auch kein Mensch glauben !!!
    Also bitte mal etwas mehr Peter-Scholl-Latour wagen…
    und das “Robin Hood”-Narrativ streichen….lieber Blogchef 🙂

    HUTHI-Lieferkettendisruption befördert Wirtschaftskollaps
    befeuert Zahlungsausfall der UNBEZAHLBAREN Schulden im Westen

    Um aus der Nummer rauszukommen, die Schulden auf Null-Rückzahlung zu setzen…drängt der Westen auf Krieg …schöne Bevölkerungsreduktion on Top
    ( Europe next ) ist ja zusätzlich prima fürs ” Klima” …So denken die nämlich !!

    https://rumble.com/v4jc6s2-goldseek-radio-nugget-martin-armstrong.html
    http://www.armstrongeconomics.com/products_services/products/the-de-dollarization-book-25/

  6. Ein Fehlerchen hat sich in den Artikel eingeschlichen. Die Fregatte “Hessen” hat keine US-Drohne abgeschossen. Sie haben es versucht, aber die Rakete hatte eine Fehlfunktion und stürzte ins Meer. Verleiht der Geschichte sogar noch eine extra-Komik.

  7. Da fehlt nochwas Herr Broeckers:

    Die Tage las ich (steht jetzt auch bei RT: https://de.rt.com/afrika/200007-vor-aufkuendigung-militaerabkommens-usa-drohten/) irgendwo, dass der Niger nicht nur Frankreich sondern jetzt auch die USA rausgeschmissen hat. In dem Artikel steht aber nochwas Interessantes, nämlich weitere Länder, die Frankreich die Tür gezeigt haben. Es sind schon drei oder vier, die sich zufällig alle auch auf folgender Liste befinden:

    “Der CFA-Franc BCEAO (Franc de la Communauté Financière d’Afrique), kurz auch CFA-Franc, ist die Währung der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion (UEMOA), also von Benin, Burkina Faso, der Elfenbeinküste, Guinea-Bissau, Mali, Niger, Senegal und Togo.”

    Quelle: Wikipedia.

    Dieser CFA ist vermutlich die wichtigste Einkommensquelle Frankreichs. Ich hörte irgendwo mal die Zahl von unglaublichen über 400 Mrd Euro JEDES JAHR!!! MW ist die Wikipedia-Liste unvollständig, aber das sei nur nebenbei erwähnt.

    Also enweder ist Macron tatsächlich verrückt oder einfach nur verzweifelt, denn….sollte die Zahl stimmen, könnte die mit freundlicher Unterstützung Russlands durchgeführte Unabhängigkeitserklärung der dann wirklich (also nicht nur formell) ehemaligen Kolonien Frankreichs zu ebendessen Staatsbankrott führen. Und da alles mit allem zusammenhängt, sind auch die Folgen für Deutschland und Europa mutmaßlich erheblich. Frankreich ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands… Die USA sind natürlich auch nicht gerade scharf drauf, dass die Unterdrückten sagen “wir wollen das nicht mehr, wir wollen unser eigenes Leben leben”. Wenn sich das rumspricht….was dann wohl los wäre?

    Erklärt das Macrons Amoklauf?

  8. Beim Treffen auf dem US-Stützpunkt Ramstein beraten die Ukraine-Verbündeten über neue Hilfsmaßnahmen für Kiew. »Wir werden nicht lockerlassen«, betonte US-Verteidigungsminister Austin. Deutschland machte neue Zusagen.

    Pistorius verkündet dabei ein Hilfspaket von 500 Millionen Euro, “womit in diesem Jahr bereits Unterstützung in Höhe von sieben Milliarden Euro geleistet wäre”.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukraine-boris-pistorius-verkuendet-hilfspaket-von-500-millionen-euro-und-tausende-schuss-munition-a-1cdf730e-dd8e-44e7-9bd8-dec85359cbb9

    Wollten wir nicht (fürs Gesamtjahr?) 2024 von 4 auf 8 Milliarden verdoppeln, während bzw. WEIL andere geiziger wurden? Und vor Ende des 1. Quartals sind jetzt schon 7 der 8 Milliarden verbraten? Wann steht wohl die nächste (deutsche) Erhöhung an?

    Ob das US-Großmaul Austin auch neue Mittel mitbringt oder nur neunmalkluge Sprüche, verrät uns der SPIEGEL leider nicht. Hier schon man die billigen Sprüche:

    »Machen wir uns nichts vor«, betonte Austin am 755. Tag des Krieges. Der russische Präsident Wladimir Putin werde es nicht bei der Ukraine belassen. »Aber wie Präsident (Joe) Biden sagte: Die Ukraine kann Putin stoppen – wenn wir an der Seite der Ukraine stehen und das bereitstellen, was sie zur Verteidigung braucht.« Man werde der Ukraine auch beim Aufbau einer zukünftigen Armee helfen. »Das sorgt für langfristige Sicherheit«, sagte Austin.

    Auch EU-Ratspräsident Michel, Chef der ehemaligen Friedensunion, fordert nun, sich auf Krieg vorzubereiten. Fast alle großen EU-Parteien folgen.
    Um Frieden zu haben, muss sich Europa nach Ansicht von Michel auf Krieg vorbereiten – leider tut er selbst nichts für den Frieden, wie gehabt bei den suizidalen EU-Neobellizisten.
    Ein krasser Fehlschluß ist für Eric Bonse, dass „wir die Nächsten“ sind, die Russland angreift. Das könnte nur gelten, wenn Russland entsprechende Pläne hätte, und die Nato nicht mehr abschrecken würde. Beides ist, soweit bekannt, nicht der Fall.
    https://lostineu.eu/michel-aendert-das-narrativ-im-kriegsmodus-in-die-europawahl/

    Das ehemalige Intellektuellen-Blatt ZEIT ist recht ratlos und kann nichts anfangen mit Vorgeschichte, Herzlandtheorie, Sicherheits- & Bedrohungsgefühle à la Kennedys Kubakrise, Selbstverteidigungsrecht … ähm der Donbas-Bewohner (die Rest-Ukrainer verteidigen ihr Lebensrecht in Gestalt von 800.000 Wehrfähigen im wertewestlichen Exil, obwohl Selenski sich 500.000 “Freiwillige” für den Fleischwolf herbeisehnt).

    “Das russische Rätsel
    Seit dem Ukraine-Krieg fragen sich alle, warum Putins Reich so aggressiv nach außen agiert – in jahrhundertelanger Tradition. Welche Antworten geben Historiker und ihre aktuellen Bücher?”
    https://www.zeit.de/2023/12/wladimir-putin-russland-imperialismus-geschichte-ukraine-krieg

    Die FAZ scheint auf dern ersten Blick etwas nachdenklicher und nimmt Putin gegen Imperialismus-Vorwürfe (auch von Seiten Olafs) in Schutz. Aber nur, weil sie ihn für dumm hält – er wisse noch nicht einmal, was ein Imperium ist,
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/putin-ein-imperialist-von-wegen-18617099.html

    Die Deutsche Welle sah schon vor anderhalb Jahren den “letzten Kampf des russischen Imperialismus” – allein schon aus den Ereignissen der (damals) letzten Woche sei ersichtlich: Russland gehe einer Niederlage entgegen,
    https://www.dw.com/de/gastkommentar-der-letzte-kampf-des-russischen-imperialismus/a-63382003

    Nun endlich: der nächste Hinauswurf aggressiver bzw. ungeeigneter Imperialisten steht an. Aus dem Sahel:
    “Der letzte Einsatz der Bundeswehr im Sahel steht vor dem Aus, nachdem Niger seine Genehmigung für die Stationierung von US-Truppen auf seinem Territorium offiziell widerrufen hat. Der Schritt erfolgte am Samstag nach Auseinandersetzungen mit einer hochrangigen US-Delegation, die nach Niamey gereist war, um den Pachtvertrag für die US-Drohnenbasis bei Agadez zu verlängern. Die Drohnenbasis ist die größte in der Region und einer der wichtigsten US-Stützpunkte auf dem afrikanischen Kontinent. Die Regierung in Niamey kappt ihre Beziehungen zu den US-Streitkräften, nachdem sie zuvor die Streitkräfte Frankreichs und anschließend diejenigen der EU aus dem Land geworfen hat. Stattdessen nimmt sie eine militärische Kooperation mit Russland auf”,
    https://www.german-foreign-policy.com/

    Irgendwie müssen die da unten die wertewestliche Friedensmission 2011 in Libyen gründlich missverstanden haben. Die sollen vor PUTIN Angst haben, nicht vor uns!
    https://www.broeckers.com/2024/03/07/wenn-die-fettesten-ratten-das-schiff-verlassen/#comment-121409

  9. Hier mal etwas Propaganda von russischer Seite!
    Schrecklich!! Putin präsentiert seine Tu-160M-Überschallbomberfabrik, die die Welt schockierte —-> https://www.youtube.com/watch?v=zgbHP9hHX_0&ab_channel=MilitaryUpdate
    Wenn das kein Model ist, was kaum anzunehmen ist und die Russen haben noch einige andere Waffensysteme als die hier gezeigte TU-160M-Überschallmaschine, dann sollte der Westen angesichts seiner leeren Arsenale besser aufhören zu stänkern und das “Pusterohr” im Schlafanzug lassen.
    Ich hab nichts dagegen, dass unsere Vampirette Flack-Immermann und all ihre im Gefolge herum krächzenden Kriegs-Callboys zum sofortigen Einsatz – via Günther Hauchs -Matrix – in die vorderste Kampflinie der Ukraine gebeamt werden. Aber das sollte dann auch an Goodwill reichen!

  10. Florian Warweg von den NachDenkSeiten, der sich als unbeugsam-ungeliebter Journalist den Zugang zur Bundespressekonferenz einklagen musste, fühlt der wertewestlichen Regierung immer wieder mal gerne auf den Zahn und heraus kommt oft … die triefende Doppelmoral.

    Aktuell jährt sich zum 25. Mal der NATO-Angriff auf das damalige (Rest-)Jugoslawien (sprich: das mit Russland sympathisierende Serbien), dem die NATO mit einem unterstellten (frei erfundenen) Genozid-Plan (“Hufeisenplan”) das Kosovo entreißen wollte und letztlich ja auch entrissen hat, auch wenn viele Staaten dies nicht anerkennen.

    In wertewestlicher Güte versuchte man es zunächst mit dem “Vertrag von Rambouillet”, den die bösen Serben aber nicht unterzeichnen wollten, so dass man leider, leider zu Bombardierungen greifen musste, um den westlicherseits hallizunierten Genozid-Plan der Serben doch noch zu verhindern und wertewestliche Ordnung zu schaffen, d.h. das Kosovo abzuspalten.

    Man musste (neben dem erfundenen Genozid-Plan) zu einem zweiten kleinen Trick greifen, um die Serben an die Kette gefügig zu machen (bzw. ihr Land schein-legitim zerbomben zu dürfen):
    Der “Vertrag von Rambouillet” enthielt geheime Zusatz-Klauseln, die faktisch eine volle Übertragung der serbischen Souveränität auf eine widerspruchlos zu duldende und von Strafverfolgung befreite NATO-Besatzung bedeutet hätte – etwas, was kein Staat der Welt unterschreiben würde, wenn er seine Existenz aufrecht erhalten will.
    Das dürfte die NATO auch geahnt haben – den Geheimstatus der Klauseln hatte man sich ja nicht umsonst ausgedacht; die Ablehnung des Vertrages sollte ja nach boshafter Ablehnung einer salomonisch-harmonischen Friedensformel aussehen.

    Wie viele olle Kamellen, kann man diese Schweinerei sogar in der (besonders bei aktuellen heiklen Themen eigentlich gründlich gekärcherten) Wikipedia nachlesen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Rambouillet

    Ob die aktuelle Bundesregierung (rot-grün wie 1999) ein ähnliches, objektiv geläutertes Geschichts-Bewusstsein (zumindest für die Vergangenheit) anstrebt wie die Wikipedia – oder sich selbst nach 25 Jahren immer noch stramm ans alte NATO-Narrativ (und die alten Lügen) klammert, ist daher eine interessante Frage.

    “War der NATO-Angriff (Operation Allied Force) wirklich vom Völkerrecht gedeckt?”

    … beantwortete der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Sebastian Fischer, auf der Bundespressekonferenz im Namen der Bundesregierung:

    „Erst einmal weise ich Ihre Unterstellung zurück, dass das völkerrechtswidrig war. Es gab die Resolution 1199 sowie die ebenfalls gemäß Kapitel 7 der UN-Charta beschlossene Resolution 1203 vom 24. Oktober 1998, die unmissverständlich klargestellt hat, dass die Lage im Kosovo eine ernsthafte Bedrohung für Frieden und Sicherheit in der Region darstellt. Die NATO-Mission hat geholfen, schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen inklusive Tötungen von Unschuldigen zu beenden.“

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=112737

    Warweg erläutert die rechtlich fragwürdigen Argumente des Wertewestens im einzelnen und lässt nicht unerwähnt:
    “Im Rückblick erklärte selbst Altbundeskanzler Gerhard Schröder, dass der Bundeswehr-Einsatz gegen Jugoslawien völkerrechtswidrig war”.

    Aber Schröder wurde ja von führenden deutschen Bellizisten als Putin-Freund und Friedenszündler entlarvt und mit der Entziehung seines Büros bestraft, das Altkanzlern aus Steuerngeldern normalerweise zusteht …

    1. Auch das Mainstream-Medium n-tv malt die Rolle der Nato 1999 nicht in so rosarot-harmonischen Tönen wie es die Bundesregierung auf Warwegs Nachfrage tat:

      “Vor 25 Jahren startete Deutschland den ersten Kriegseinsatz seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Eingriff der NATO in den Kosovokrieg sollte eine humanitäre Katastrophe verhindern. Doch er ist umstritten, aus völkerrechtlichen Gründen. Seine Folgen sind bis heute zu spüren.”

      Den Angriffskrieg der Nato (d.h. ihre als “humanitäre Intervention” bemäntelte militärische Spezialoperation) betrachtet n-tv als völkerrechtswidrig, anders als die Bundesregierung:

      “Doch ein Mandat des UN-Sicherheitsrates, wie noch einige Jahre zuvor in Bosnien, hatte die NATO nicht, es gab auch keinen Bündnisfall. ‘Die meisten Völkerrechtler sagen, dass für einen solchen Kriegseinsatz ein eindeutiges Mandat des UN-Sicherheitsrates erforderlich gewesen wäre. Dieses gab es nicht, weil Russland als Schutzmacht Serbiens ein Veto eingelegt hätte’, sagt dazu Calic. Der Sicherheitsrat hatte zwar bereits im September 1998 den serbischen Rückzug gefordert. ‘Ein Kriegseinsatz war durch diese Resolution aber nicht legitimiert. Dennoch hat sich die NATO später darauf berufen’, erklärt Calic. Letztlich sei der Angriff eine politische Entscheidung gewesen:
      ‘Das Völkerrecht wurde dabei im besten Fall gedehnt, wenn nicht sogar verletzt.’ ”

      Erst nach dem Kosovokrieg wurde die sogenannte Schutzverantwortung (responsibility to protect) im Völkerrecht verankert – “Bedingung ist aber auch hier, dass der Sicherheitsrat ein Mandat erteilt. Nur einzelne Staaten wie Großbritannien halten ein Eingreifen auch ohne UN-Mandat für zulässig, wenn der Sicherheitsrat etwa wegen unterschiedlicher Interessen blockiert ist.”

      Zu den “einzelnen Staaten” mit eigenmächtiger Auslegung dürfte bestimmt auch der große Hegemon zählen, dessen Namen n-tv aus transatlantischer Ehrerbietung wohl nicht erwähnen will. Überhaupt:

      Der Kosovo-Einsatz war “die eigentliche Zeitenwende”
      … lautet die Überschrift des Artikel etwas zweideutig – soll Putins Invasion 2022 den Nato-Angriffskrieg 1999 nachträglich (teilweise) rechtfertigen oder umgekehrt die 1999 folgenlos gebliebene Belgrad-Bombardierung den aktuell anstehenden direkten Nato-Kriegseintritt attraktiver machen?

      Immerhin kommen auch die Nato-Lügen zur Sprache, auch wenn sie nicht direkt Lügen genannt werden:

      “Doch kritisiert wird die deutsche Beteiligung am Kosovokrieg nicht nur, weil die klare rechtliche Grundlage fehlte, sondern auch wegen der Darstellung durch die Bundesregierung. Verteidigungsminister Rudolf Scharping von der SPD sprach von Konzentrationslagern, Massenexekutionen und schilderte auf drastische Weise ethnische Säuberungen durch die Serben. Auch Gräueltaten wie das Massaker von Račak im Januar 1999 und der Rogovo-Vorfall mit jeweils Dutzenden getöteten Kosovo-Albanern – deren Umstände bis heute nicht vollständig aufgeklärt sind – wurden als Begründung für den Kriegseintritt herangezogen.”

      Scharping fasste seine drastischen Darstellungen unter dem Namen “Hufeisenplan” zusammen – ein laut n-tv bis heute “nicht bewiesener”, der folglich “Scharpings Erfindung” genannt werden müsste (mit der Option für Scharping, den Schwarzen Peter ja an den ggf. wahren Erfinder weiterreichen zu dürfen, sofern jener ihm als Naivling diesen Floh heimtückisch ins Ohr gesetzt haben sollte).

      Joschka Fischer eröffnete 1999 den Reigen der absurden Holocaust-Vergleiche, die straffrei bleiben, wenn sie transatlantisch bzw. geopolitisch opportun sind.
      Wo heute eine Nancy Faeser ein völlig legales Privattreffen zur geheim tagenden “Wannseekonferenz 2.0” dämonisiert und zu Demos mit wirren “Nie wieder”-Plakaten aufruft, rief Fischer seinerzeit (auf Basis der Scharping-Märchen) zum Waffengang gegen die Serben mit einem pathetisch-pathologischem

      “Nie wieder Auschwitz, nie wieder Völkermord”

      Weit hinten nennt der Artikel weitere Schattenseiten der “humanitären Intervention”:
      – Angriffe auf militärische und auch zivile Ziele
      – Bombardierung von Chemiewerken (Giftstoffe traten massenweise aus),
      der chinesischen Botschaft und des serbischen Rundfunks
      – Verwendung von Streumunition und Uranmunition
      – statt der angeblich geplanten Vertreibung Hunderttausender Kosovo-Albaner verließen (nach Belgrads Kapitulation) in Wahrheit Hundertausende Kosovo-Serben das Land, was im Nato-Jargon aber nicht “Vertreibung” hieß, sondern “Flucht aus Angst vor Racheakten”
      – Bezeichnung toter Zivilisten als “Kollateralschaden” (Unwort des Jahres)

      https://www.n-tv.de/politik/NATO-Krieg-gegen-Serbien-vor-25-Jahren-Der-Kosovo-Einsatz-war-die-eigentliche-Zeitenwende-article24820765.html

  11. Die Ukrainer produzieren nicht mehr so viele Patronenhülsen – weil die verschießbaren Patronen dazu fehlen. Die EU produziert umso mehr Wort-Hülsen, um den Mangel auszugleichen und die Kriegs-Misere schönzureden:

    Im Entwurf der Abschlusserklärung des EU-Gipfeltreffens wird das bisherige Prinzip der Ukraine-Unterstützung „As long as it takes“ um die fünf Wörter „and as intensely as needed“ erweitert. Dabei wird es, wie bisher auch schon, sorgfältig vermieden zu definieren, was diese Formulierung eigentlich bedeutet und wer entscheidet, ob das darin nicht formulierte Ziel erreicht ist. Zu einer bislang nicht konkretisierten zeitlichen Dimension kommt jetzt offensichtlich eine – allerdings ebenfalls nicht präzisierte – qualitative hinzu. So bleibt es unterm Strich allen Beteiligten überlassen, was darunter zu verstehen ist.

    Jürgen Hübschen zeigt beispielhaft einige Möglichkeiten auf, was mit dieser neuen Worthülse gemeint sein könnte,
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=112829

    Ian Proud, von 1999 bis 2023 britischer Diplomat (bis 2019 an der britischen Botschaft in Moskau), sieht im Ukraine-Krieg “Viele Opfer, wenig Erfolge”.

    Er hält nicht viel von einem wortreichen “Kampf fürs Gute aus 2.000 Kilometer Entfernung”, während während sich russische und ukrainische Truppen einen erbitterten Kampf von Angesicht zu Angesicht liefern.
    “Noch einfacher ist es, Waffen zu schicken und die Hände in kämpferische Unschuld zu waschen.”

    Er beklagt, dass 2014 “Nulands toxische Clique die Fäden in Kiew zog” und die klare Botschaft verkündete: Es ist nicht Sache Russlands zu entscheiden, welche Länder der Nato beitreten, und Russland hat kein Recht, seine Besorgnis über die Expansion des größten Militärbündnisses der Welt in seinen Hinterhof zu äußern.

    Alles, was Russland in der Ukraine getan hat, war vorhersehbar, wurde schon Jahre vor Kriegsbeginn angekündigt und war daher vermeidbar. Nachdem Biden Trump als US-Präsidenten ablöste, kehrte die seit 2017 pausierende Nuland schnell wieder in die Regierung zurück, und ein weiteres Mitglied ihrer Clique, Jake Sullivan – jetzt Nationaler Sicherheitsberater –, legte mit ihr zusammen erneut Hand an die amerikanische Russlandpolitik.
    Ein offener Krieg zwischen der Ukraine und Russland war ab da unvermeidlich.

    All die brüderlichen Umarmungen, die (inzwischen eindeutig unaufrichtigen) Unterstützungsangebote für “so lange wie nötig” und die großen Auftritte von Selenski beim Musikfestival im britischen Glastonbury haben das Land der Nato-Mitgliedschaft nicht näher gebracht.
    Jens Stoltenberg beteuert, dass die Ukraine dennoch ein Mitglied der Nato-Familie ist. “Aber als ich aufgewachsen bin, haben meine älteren Geschwister immer eingegriffen, wenn ich von einem größeren Kind verprügelt wurde.”

    Um die Ukraine vor der völligen Zerstörung zu bewahren, muss der Westen jetzt die Entscheidung zwischen Krieg und Frieden treffen und seine Bürger befragen, welchen Weg man einschlagen soll. Die Option Friedenssuche beinhalte schwierige Gespräche mit Selenski, dem dann klar gemacht werden müsste, dass es nur noch bei seiner eigenen Friedens- und Verhandlungsbereitschaft weitere Hilfe geben werde.

    Die Option Krieg erfordere Ehrlichkeit gegenüber den Bürger über das anstehende Sterben westlicher Soldaten und “über die Effekte auf das Sicherheitsempfinden in westlichen Städten für eine Mission, die bestenfalls nur marginale Vorteile bringen könnte”. Auch käme es zu einem globalen wirtschaftlichen Schock, der mehr Europäer in die Armut stürzen würde.

    Bei ehrlicher Ansage würden sich die meisten Menschen für den Frieden entscheiden, davon ist Ian Proud überzeugt,
    https://www.telepolis.de/features/Westen-muss-zwischen-Krieg-und-Frieden-mit-Russland-waehlen-und-ehrlich-sein-9662483.html

    Deutsche TV-Bellizisten, die das Selbstverteidigungs- und Selbstbestimmungsrecht der Ukrainer seit zwei Jahren pausenlos beschwören, lassen jetzt ihre Maske fallen:

    CDU und CSU sprechen offen darüber, wie sie an die Front bewegen wollen:
    die wehrfähigen, aber nicht kriegswilligen ukrainischen Männer, die als Kriegsflüchtlinge unter uns weilen, obwohl Kriegsdienstverweigerung kein anerkannter Asylgrund sei.

    Eigentlich ein Fall für Hofreiters Panzer-Toni, der einst selber den Kriegsdienst verweigerte – weil damals auch er nicht gegen die Russen kämpfen wollte.
    Die wehende Mähne von damals ist ihm geblieben – das Hirn darunter hat er inzwischen umprogrammiert von “Gewissensbisse” auf “Woff’n, Woff’n, Woff’n”,
    https://www.telepolis.de/features/Wehrpflichtige-Ukrainer-in-Deutschland-Zwischen-Schutzrecht-und-Kriegsdienstzwang-9662610.html

  12. Der SPIEGEL wunderte sich noch gestern Nachmittag:
    Russland überzieht die Ukraine mit massiven Angriffen auf das Energienetz, Kiew greift mit Drohnen russische Ölraffinerien an. Doch laut der »Financial Times« sieht Washington (nur?) die Attacken seitens der Ukrainer kritisch.

    Das Weiße Haus sei zunehmend frustriert über die ukrainischen Drohnenangriffe auf Ölraffinerien, Terminals, Depots etc. in ganz Westrussland. Die Angriffe würden als »dreist« angesehen,
    https://www.spiegel.de/ausland/usa-draengen-ukraine-angriffe-auf-russische-oelraffinerien-zu-stoppen-a-b445e235-7afb-484c-bbad-db7f792c03b1

    Neu entdeckte Friedensliebe der von Nuland befreiten Biden-Regierung? Oder Furcht vor Ölpreis-Anstiegen und eskalierenden Kriegs-Ängsten, die den US-Wahlkampf stören und Trump begünstigen könnten? Wer weiß.

    Seit gestern Abend kommt eine weitere Deutungs-Variante für das plötzliche Distanzierungs-Interesse hinzu:
    Terror-Anschlag auf eine Konzerthalle in Moskau mit mindestens 60 Toten;
    die Dschihadistenmiliz “Islamischer Staat” bekenne sich angeblich zu dem Anschlag,
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/schusswaffenangriff-moskau-102.html

    Eine offizielle Bestätigung russischer Behörden dafür liegt nicht vor.
    Der deutsch-stämmige Terrorexperte Peter Neumann vom King’s College in London hält das Bekennerschreiben der Terrormiliz zum Anschlag bei Moskau aber für echt.
    “Die Bekennernachricht lief über alle offiziellen IS-Kanäle. Ich und meine Kollegen können das hundertprozentig bestätigen.”

    Westliche Terrorexperten waren schon immer gut beim Verifizieren von Nachrichten islamistischer Terrorfürsten. Die “syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte” in London blickt traditionell mit scharfen Augen in die Ferne.
    Auch auch die vielen schönen Videos des verblichenen Bin Laden lassen grüßen – der größte aller Schurken hatte sich übrigens vor seiner endgültigen (nur medialen?) Liquidierung durch heldenhafte Amis bekanntlich in einer pakistanischen Kaserne versteckt und gemeinerweise die mit den USA befreundete Regierung in Islamabad in Verlegenheit gebracht.

    Die US-Botschaft in Moskau hatte anscheinend vor Anschlägen gewarnt. Allerdings soll diese (einzige?) Warnung schon Anfang März erfolgt sein und nur für 48 Stunden gegolten haben. Im Nachhinein wurde nun auch beteuert, die Warnung habe sich nicht auf ukrainische Täter bezogen.
    Pikant die Details: Gewarnt hatte die Botschaft vor Menschenansammlungen und insbesondere vor Konzerten. Da muss jemand einen besonders guten Draht gehabt haben…
    https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1319532.html

    Neumann warnt jetzt jedenfalls die Weltöffentlichkeit ausdrücklich vor Falschnachrichten, die auf russischen Telegram-Kanälen kursierten mit der Behauptung, die IS-Mitteilung sei gefälscht.
    Es gebe “bereits massenweise Fake-News – vermutlich, um das Narrativ zu spinnen, die Ukraine sei für Anschlag verantwortlich” (was natürlich so völlig undenkbar ist, wie die Idee, der Wertewesten sei mit ein paar Macrönchen zur Hilfe gekommen).

    1. Neumann Befürchtung aus dem fernen London (es könnten z.B. Videos auftauchen, die die Spur der Attentäter in die Ukraine lenken wollen) sind unbegründet:
      Putin höchstpersönlich “spricht weiterhin von einer Spur in die Ukraine”,
      https://www.welt.de/politik/ausland/article250711170/Terroranschlag-bei-Moskau-Dschihadistenmiliz-IS-verbreitet-Video-von-Angriff-auf-Konzertsaal.html

      Wenn der Putin das sagt, dann kann es natürlich nicht stimmen. Anders wäre es, wenn z.B. die USA die Ukraine beschuldigen, mit einem Segelboot zur Sprengung der Nord-Stream-Pipelines ausgerückt zu sein. Das müsste man dann glauben, denn haben die USA schon mal gelogen? Gerade in Sachen Nord Stream haben sie doch schon früh und erstaunlich ehrlich betont, um was es geht!

      Aber zurück zum Moskauer Konzert-Attentat. In der Tat sind Videos aufgetaucht, zum Glück vom IS als Täter-Organisation selber gedreht:
      “Am späten Samstagabend veröffentlichte der IS ein Video, das den Anschlag zeigt und das ZEIT ONLINE vorliegt.”

      Da hatten die westlichen Medien aber mächtig Glück, denn sowohl die vier Haupttäter als auch sieben weitere Personen sind bereits in russischer Haft!
      Dass die in Umlauf gebrachten Filmchen echt sind, kann nicht bezweifelt werden, denn
      “Terrorexperten halten das Bekennerschreiben des IS für authentisch”, wie die meisten westlichen Medien übereinstimmend beteuern.

      Ein weiteres Video ergibt:
      Bei der Festnahme soll einem Mann das Ohr abgeschnitten und in den Mund gesteckt worden sein.

      Auch hier hat die ZEIT keine Zweifel an der Echtheit, denn “Unabhängige exilrussische Medien berichten über Videoaufnahmen, die auf Telegram verbreitet worden sind” – kann es eindeutigere Beweise geben?

      Rund ein Vierteltausend ZEIT-Kommentare empören sich über die barbarischen Russen und nur wenige denken darüber nach, dass die eigentlichen und zahlreicheren Opfer die russischen Konzertbesucher sind (nicht die Woher-auch-immer-Attentäter) und dass an ihrem gruseligen Tod keinerlei Zweifel besteht – anders als an der hinterfragenswerten Echtheit der Filmchen von den Tätern und über die Täter.
      https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-03/anschlag-moskau-russland-festnahme-folter-verdaechtiger

      Beim ZDF gibt man sich etwas seriöser und geht (noch?) nicht auf dubiose Filmchen ein.
      Aber die neue Wahrheit hat man natürlich ebenfalls verinnerlicht und fragt sich und einen “Experten”, warum Putin sie wohl nicht akzeptieren will:
      “Warum Putin Kiew nennt – und nicht den IS”

      “Doch eine Situation, in der es Anschläge durch den IS in Russland gibt und der Kreml gleichzeitig in seinem Krieg in der Ukraine gebunden ist, das sei ‘für Russland eine ganz große Gefahr und könnte auch zu einer Destabilisierung innerhalb des Landes beitragen'”, freut sich ZDF-Experte Nico Lange.
      https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/moskau-terrorangriff-ispk-folgen-russland-ukraine-100.html

      Ein separater Artikel klärt auf:
      “ISPK: Was ist über den IS-Ableger bekannt?”
      https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/anschlag-moskau-islamischer-staat-100.html

      Aus Tadschikistan sollen mehrere der festgenommenen mutmaßlichen Terroristen stammen. Ober-Experte Peter R. Neumann vermutet eine späte Rache für die russische Intervention in den syrischen Bürgerkrieg 2015.
      (Da war ich bisher wohl einem Irrtum aufgesessen – ich hatte immer gedacht, die USA könnten das nicht verzeihen; insbesondere Hillary-Killary fühlte sich durch Putin in ihrer syrischen Friedensmission behindert und wollte ihn durch eine Flugverbotszone blocken,
      https://www.ipg-journal.de/kommentar/artikel/die-hillary-clinton-doktrin-1448/ )

      Außerdem habe der IS mehrfach verlautbart, Russland habe zu enge Beziehungen zu den Taliban (den Rivalen des IS innerhalb des Islamismus).

      Ein weiterer Experte (unterstützt durch die unvermeidliche Nancy Faeser) hat eine Angst-Botschaft für uns:
      “ISPK ist vermutlich der einzige IS-Ableger, der aktuell fähig wäre, im Westen einen großen, koordinierten Anschlag durchzuführen.”

      Wenn wir tüchtig Angst haben, müssen wir natürlich eng um unsere Obrigkeit scharen, wie wir das schon kennen von Klima, Corona, usw.
      Die Stationierung von Nato-Truppen auf ukrainischen Gebiet könnte da direkt als Angst-Löser wirken: Dem IS ist dann der Weg versperrt – er kann dann nicht von Moskau direkt nach Berlin durchmarschieren!
      Auch Kiesewetters weiser Ratschlag (Raketen auf Moskau) muss im Hinblick auf IS-Abwehr und -Prävention neu bewertet werden!

      1. “Der Terrorist, dem die russischen Sicherheitskräfte das Ohr abgeschnitten haben, stellt sich in deren Aufnahme auf Nachfrage als Rajab Ali Zada vor”,
        meint n-tv,
        https://www.n-tv.de/politik/Russische-Sicherheitskraefte-foltern-IS-Terroristen-article24827595.html

        Verglichen worden soll wohl ein vermeintlich von den Sicherheitskräften stammendes (Folter-)Video mit einem der Terroristen. Als Quelle gibt n-tv sich selber an, während ZEIT online die dpa erwähnt.

        Die Medien übernehmen die Meldung allerdings nur zaghaft – selbst BILD meldet nur:
        “Sadistische Methoden – Moskau-Terrorist mit Elektro-Schocks gefoltert”.
        Von Ohr-Abschneiden im Wald ist nicht die Rede; das Foto zeigt einen auf einem Turnhallenboden o..ä. liegenden Mann.

        Will das ehemalige Intellektuellen-Blatt ZEIT der BILD-Zeitung den Rang als König des Boulevards ablaufen und uns mit den schönsten Räuberpistolen entzücken?

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