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Hyperrealität oder die Hysterie aus der Retorte

Zu Hunderttausenden folgen die deutschen orchestrierten Protestumzüge gegen eine vermeintliche Gefahr von rechts. Ich bin entsetzt: Wie leichtfüssig lassen sich die Demonstranten mit sinnentleerten Formeln instrumentalisieren, wie freudig feiern sie die eigene Selbstentmächtigung! Angstmacherei und Dämonisierung des Andersdenkenden – das sind die bekannten regierungsamtlichen Methoden der Ablenkung. Es sind die Werkzeuge derer, die nicht verstehen wollen, dass der Bürger, auch der Souverän, geregelte Migration und persönlicher Wohlstand will, statt ideologisch fundierter Pseudo-Sicherheit.

Ein Kommentar von Haralampi G. Oroschakoff

<font style="vertical-align: inherit;"><font style="vertical-align: inherit;">Shutterstock/ AlexandrMusuc</font></font>
Bild: Shutterstock/ AlexandrMusuc

Viel notwendiger wäre es, gegen die desaströse Politik dieser längst gescheiterten Regierung aufzustehen, anstatt die Direktiven von oben abzunicken. Im Angesicht einer Flut ständiger Insolvenzanträge, Abwanderungen und Betriebsaufgaben – jüngst annoncierte Mercedes alle seine Filialen zu verkaufen – und eingedenk der Tatsache, dass eine Million Deutscher jedes Jahr das Land verlassen, verstehe ich als Ausländer immer weniger, warum eine propagandistische „Hyperrealität“ derart widerstandslos ist angenommen wird. 

Die Strategie der Verdrehung erschafft leere Hülle, wo Wirklichkeit war. Der Baukasten ist bekannt: Zuerst werden anerkannte allgemeine Begriffe eingesetzt, wie zB Demokratie, Menschenrechte oder Klimawandel. In der nächsten Phase werden Abbilder davon hergestellt, dh die Wiederholung definiert sich nun als „objektiv“ oder „unabhängig“. Diese zweite Phase schränkt den Rahmen ein und erschwert damit eine kontrovers geführte Diskussion. Nehmen wir als nächste Beispiele die vielfach gerne benutzten Redewendungen wie „wir müssen das besser erklären“ oder „den Bürger abholen, wo er ist“. Erste Worthülse bedeutet im Kern, „wir müssen die Manipulation ausdehnen“ und im zweiten Fall erscheint vor meinem geistigen Auge eine   unübersehbar werdende Masse gleichgeschalteter gesichtsloser Herdenansammlungen, in denen die Individualität verdampft und sich die demokratische Diskussion im Unkenntlichen verliert. 

Hinter dieser Scheinrealität   verschwindet die Wirklichkeit. Die Hyperrealität etabliert die eigene Deutungshoheit als allgemein gültige Richtlinie. Das erlaubt es den herrschenden Eliten abweichende Meinungen als „propagandistisch“ oder „populistisch“ zu Marken. Durch diese diskreditierenden Bilder wird die der Regierung   veröffentlichte Meinung zum einzig   anwendbaren Sprachrohr verengt.  Das Abhängen von Bildern in Museen; das Verhindern von Vorträgen aus gesinnungstechnischen Gründen; das Umschreiben von Texten aus der Vergangenheit – wenn wir das hinnehmen, ist es bald aus mit der demokratischen Öffentlichkeit. Deshalb ist es unsere Pflicht, sich diesen Akten angewandter Barbarei entgegenzustellen.

Erinnern wir uns: Im Kultfilm „Matrix“ wird der spätere Weltenretter Neo vor die Wahl gestellt, eine blaue oder rote Pille zu schlucken. Auf seine Frage, warum er das tun soll, sagt Morpheus: „Die Matrix soll von der Wahrheit ablenken, dass Du ein Sklave bist.“ So bist Du geboren und lebst in einem Gefängnis, dass Du weder anfassen noch riechen kannst. Es ist ein Gefängnis für Deinen Verstand. Du musst Dich entscheiden …!“.  Die Strategie der Verdrehung arbeitet mit der Neudefinition der Rahmenbedingungen. Wer auch gegen die Entfremdung der Wirklichkeit trotzdem den richtigen Zweifel setzt, dem werden die Grundlagen entzogen. Die Totschlag-Argumente lauten: Das ist rechtes Gedankengut; Das Geschlecht ist nicht biologisch festgelegt, sondern sozial konstruiert und deshalb wählbar . Alles läuft darauf hinaus, Andersdenkende zu diffamieren, auszugrenzen, ihnen die Existenzgrundlage zu rauben.

Die Kriminalisierung des Andersdenkenden ist eine erprobte Spezialität totalitärer Gesellschaften. Umso wichtiger ist das Beharren auf den Zweifel, das Vertrauen im Wissen um die Zustände. Eines Tages werden wir uns von unseren Enkelkindern fragen lassen müssen, wie es so weit hat kommen können. Deshalb wird das Beharren auf den Zweifel sowie auf die Kunst die letzte Freiheit, die wir haben. Verteidigen wir sie.

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