Ingenuity: Linux hebt auf dem Mars ab

Die Ingenuity getaufte Drohne hat ihren ersten kleinen Flug über der Marsoberfläche absolviert. An Bord ist ein Linux-System, die Steuersoftware basiert zudem auf einem Open Source Framework.

Dank Ingenuity können die Wissenschaftler den Mars auch von der Luft aus erkunden. Die Drohne hob um 09:34 Uhr deutscher Zeit ab. Zu diesem Zeitpunkt herrschten auf dem Mars optimale Startbedingungen. Ingenuity stieg dabei drei Meter hoch und hielt sich dort 30 Sekunden. Danach landete sie unversehrt wieder auf der Marsoberfläche.

Das Flugmanöver führte die Drohne autonom aus. Im Bordcomputer arbeitete dabei unter anderem ein Linux-System. Das Framework, auf dem die Steuersoftware basiert, hat die NASA auf GitHub unter der Apache 2.0 Lizenz freigegeben. Da die Kommunikation mit der Drohne aufgrund der großen Entfernung zum Mars einige Zeit in Anspruch nimmt, ist keine direkte Steuerung etwa per Joystick möglich. Laut NASA-Ingenieur Tim Canham sei es das erste Mal, dass Linux auf dem Mars landen würde.

Ingenuity im Flug. Quelle: NASA/JPL-Caltech

Am Framework haben mittlerweile über 12.000 Entwickler gearbeitet. Diese erhalten von GitHub als Anerkennung in ihrem Profil ein entsprechendes Badge.

Die Drohne besitzt außer Kameras keine weiteren wissenschaftlichen Instrumente. Sie dient vielmehr als Testgerät für kommende fliegende Sonden, die den Mars weiter untersuchen sollen. Aufgrund der dünnen Atmosphäre auf dem Mars ist ein Flug dort nicht trivial. Ingenuity nutzt deshalb 1,2 Meter lange Rotoren. Es war der erste Flug eines auf der Erde gebauten Fluggeräts auf dem Mars.

Die NASA-Wissenschaftler werten die Daten vom ersten Flug aus und planen dann einen zweiten Testflug, der jedoch nicht vor dem 22. April angesetzt ist.

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