Microsoft Edge lässt sich nicht schließen: Neuer Startup-Boost ist schuld

Mit dem jüngsten Edge-Update kam auch der Startup-Boost. Statt Microsofts Browser schneller zu öffnen, sorgt der nun dafür, dass er sich nicht schließen lässt.

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Schild "Microsoft" an Einfahrt zu Microsoft-Gelände, davor eine auf Rot stehende Fußgängerampel

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Kurz nach der Einführung mit Version 89 muss Microsoft Probleme mit dem Startup-Boost zugeben. Die Funktion, die eigentlich dafür sorgen sollte, dass sich der Web-Browser schneller öffnet, führt dazu, dass er sich nicht mehr schließen lässt – zumindest soll er sich nach dem Schließen teilweise einfach sofort wieder öffnen.

Von den Problemen berichten Nutzer unter anderem im Microsoft-Hilfebereich. Dort ist eine Start-Boost-FAQ, in der Microsoft schreibt, das Unternehmen habe die Funktion in den Einstellungen wieder deaktiviert, weil es zu Problemen kam. Das Team arbeite "an einigen Problemen", bei denen sich der Browser selbstständig öffnet oder eine Nachricht anzeigt, dass zuvor geschlossene Tabs wieder geöffnet werden. "Wenn Sie die Funktion dennoch nutzen wollen, können Sie diese manuell aktivieren unter edge://settings/system", schreibt Julie Deng von Microsoft in der FAQ. Warum Nutzer das wollen sollten, ist dabei allerdings fraglich.

Der Startup-Boost wurde mit Edge 89 eingeführt. Er sorgt dafür, dass der Browser immer ein bisschen im Hintergrund läuft – ohne dabei zu viele Ressourcen zu verbrauchen, wie Microsoft zur Einführung erklärt hat. So sollten Ladezeiten auch beim Klicken auf Hyperlinks minimiert werden. Mit einem Browser, der sich nicht schließen lässt, hat Microsoft sein Ziel auf jeden Fall erreicht – er ist immer sofort startklar.

In den FAQ hat es allerdings auch zuvor schon Beschwerden gegeben. So schreibt ein Nutzer etwa, dass der Startup-Boost bei ihm acht Prozesse im Hintergrund auslöst, eine anderer erklärt, er habe die Funktion abschalten müssen, weil die CPU-Last ausreichte, um seine Spiele langsamer zu laden.

Mit dem jüngsten Edge-Update führte Microsoft auch "schlafende Tabs" ein, um die CPU weniger auszulasten. Diese Funktion basiert auf Chromiums-Tab-Freezing. Insgesamt hat Microsoft angekündigt, sich an Chromes Rhythmus bei den Releases anzupassen.

(emw)