Berlin. Der Musikproduzent Frank Farian schuf tanzbare Welthits wie „Daddy Cool“ und „Rasputin“. Was zu seinem Tod in Miami bisher bekannt ist.

Frank Farian ist gestorben. Das teilte seine Agentur unter Berufung auf seine Familie mit. Bekannt wurde Farian als Milli-Vanilli-Macher und Schlager-Legende. Er wurde 82 Jahre alt. Der Mitteilung zufolge starb Farian in seinem Zuhause in Miami.

Farian wurde am 18. Juli 1941 als Franz Reuther in Kirn an der Nahe geboren. Er gilt als einer der international erfolgreichsten Musikproduzenten und Sänger aus Deutschland. Insgesamt verkaufte er mehr als 800 Millionen Tonträger. Er arbeitete mit zahlreichen bekannten Musikern zusammen, darunter Stevie Wonder und Meat Loaf.

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Frank Farian: So steil verlief seine Karriere

Seine erste Band, die Rock‘n‘Roll-Gruppe Frankie und die Schatten, gründete Farian im Jahr 1961. 1976 folge sein erster Nummer-1-Hit „Rocky“. Mit Boney M. verkaufte Farian in den folgenden Jahren mehr als 150 Millionen Tonträger. Bekannte Songs sind:

• Rasputin
• Rivers of Babylon
• Daddy Cool
• Ma Baker

Frank Farian: Betrugsskandal erschütterte Musikbranche

Weniger erfolgreich war er mit seinem Projekt Milli Vanilli. Es wurde zu einem Skandal in der Musikwelt. Der Disco-Pop-Hit „Girl You Know It‘s True“ der Jugendfreunde Robert „Rob“ Pilatus und Fabrice „Fab“ Morvan verkaufte sich Ende der 1980er Jahre weltweit über 30 Millionen Mal.

Das erste Milli-Vanilli-Album wurde 1989 in den USA sechsfach mit Platin ausgezeichnet, das Münchner Duo gewann einen Grammy für die besten neuen Künstler. Später stellte sich heraus, dass die beiden gar nicht selbst gesungen hatten, sondern ihre Lippen zu den Stimmen professioneller Sänger bewegten. Die Musikwelt war schockiert.

Der Fall gilt bis heute als einer der größten Betrugsskandale der Musikgeschichte. Ein Film des Regisseurs Simon Verhoeven erzählt die Geschichte derzeit im Kino. Farian war als Koproduzent beteiligt, nahm aber nach eigenen Angaben keinen direkten Einfluss und habe der Filmgesellschaft vertraut. Allerdings sah er die Geschichte nicht korrekt dargestellt – der Film entspreche „weniger als 80 Prozent“ der Wahrheit.

Zuletzt arbeitete Farian an neuer Musik für No Mercy und Milli Vanilli, wie er in einem Interview bekannt gab. Demnach soll er zudem die Produktion eines neuen großen Musicals geplant haben. Diese Projekte, so zitiert „t-online“ aus einer Mitteilung der Familie, werden nun von der Frank Farian Foundation in seinem Sinne fertiggestellt.

fmg/dpa