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Rücktritt von Christine Lambrecht: Diese fünf Sätze sind eine Frechheit


Diese fünf Sätze sind eine Frechheit

  • Annika Leister
Von Annika Leister

Aktualisiert am 17.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Verteidigungsministerin Christine Lambrecht: Wer die Nachfolge von Lambrecht übernimmt, soll laut schnell geklärt werden.Vergrößern des Bildes
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht: Wer die ihre Nachfolge übernimmt, soll schnell geklärt werden. (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)

Lambrecht bleibt beim Abschied uneinsichtig. Das ist würdelos – aber folgerichtig.

Ihr Rücktritt war ausgemachte Sache, die größten Diskussionen dazu schon gelaufen. Trotzdem aber schafft Christine Lambrecht, nun Ex-Verteidigungsministerin, das fast Unmögliche: Mit ihrer Rücktrittserklärung am Montagmorgen schlägt sie dem Fass noch mal den Boden aus.

Das fängt bei der Form an: Statt sich vor Kameras zu verabschieden und so dem derzeit wichtigsten Ministeramt in der Bundesregierung wenigstens ein wenig Ehre zu erweisen, reicht Lambrecht ihren Rücktritt schriftlich ein. Ein Wisch, tüdelü, das war es dann.

Video | Verteidigungsministerin Lambrecht tritt zurück
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Quelle: Reuters

Vermeiden wollte so vermutlich nicht zuletzt das Kanzleramt, dass die Pannenministerin zum Abschied vor laufenden Kameras einen weiteren Fauxpas abliefert. Man denke nur an Anne Spiegel, die bei einer Entschuldigung kurz vor ihrem Rücktritt als Familienministerin im April 2022 schlecht vorbereitet, sogar verwirrt erschien und fragte, ob man jetzt "abbinden" könne. Als sei das alles eine Probe, ein Auftritt, den man zur Not auch im Schneideraum noch zurechtstutzen könne.

In Lambrechts Fall aber hilft es wenig, sie von Kameras fernzuhalten. In nur fünf Sätzen verabschiedet sie sich von ihrem Amt, von den Bürgern, Hunderttausenden Soldaten und Angestellten des Ministeriums, für die sie eigentlich die "Zeitenwende" bringen sollte. Und diese fünf Sätze sind eine Frechheit.

Die Medien sind Schuld? Mitnichten!

Denn eigene Fehler räumt Lambrecht darin nicht ein. Stattdessen schiebt sie die Schuld auf die Medien, die ihr vermeintlich so böse mitgespielt haben. Die "monatelange mediale Fokussierung auf meine Person" nämlich mache eine Diskussion über die Lage der Soldaten, Bundeswehr und Sicherheitspolitik unmöglich. Behauptet Lambrecht.

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Das ist ausgemachter Unsinn. Natürlich gab es in der Vergangenheit Fälle der Berichterstattung, die zu weit gingen, die sich in ungebührlicher Weise an Privatem abarbeiteten, und Kampagnen, die sich auf eine Person einschossen. Lambrecht aber zählt nicht zu diesen Fällen.

Sie hat im Amt am laufenden Band Fehler gemacht, über die Medien berichten müssen. Und sie hat nicht zuletzt selbst ihr Privates zum Politikum gemacht, indem sie zum Beispiel ihren Sohn mit der Flugbereitschaft kutschierte und ihn auch noch eigenhändig im Helikopter ablichtete.

Es ist ein im Stil würdeloser, doch folgerichtiger Abgang. Denn Lambrecht geht, wie sie ihr Amt geführt hat: ohne Selbstkritik, ohne Problembewusstsein, ohne jedes Zeichen von Einsicht.

In der Bundeswehr atmen sie nun auf. Endlich Platz für Neues.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen und Beobachtungen
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