Silicon Valley Bank: US-Regierung will Einleger schützen, Musk offen für Kauf

Eine Rettung der Bank selbst schließt die US-Regierung aus. Elon Musk ist offen für Idee, die Bank zu übernehmen und Twitter zu einer digitalen Bank zu machen.

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Eingang zum Hauptquartier der Silicon Valley Bank in Santa Clara, US-Bundesstaat Kalifornien.

(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa

Nach der Schieflage des US-amerikanischen Startup-Finanzierers Silicon Valley Bank hat die US-Regierung eine Absicherung aller Einlagen bei dem Geldhaus angekündigt. Finanzministerin Janet Yellen, Notenbankchef Jerome Powell und die US-Einlagensicherung FDIC gaben am Sonntagabend in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt, alle Einleger würden vollständig geschützt und könnten ab Montag auf ihr gesamtes Geld zugreifen. "Der Steuerzahler wird keine Verluste durch die Abwicklung der Silicon Valley Bank tragen müssen", hieß es weiter.

Eine ähnliche Ausnahmeregelung gelte auch für die Signature Bank in New York, die am Sonntag von ihrer staatlichen Zulassungsbehörde geschlossen worden sei. Alle Einleger dieses Instituts würden ebenfalls entschädigt. Es handele sich um wichtige Maßnahmen zum Schutz der US-Wirtschaft, indem das öffentliche Vertrauen in das amerikanische Bankensystem gestärkt werde. Das US-Bankensystem sei nach wie vor widerstandsfähig und stehe auf soliden Füßen.

Eine hochrangige Mitarbeiterin des Finanzministeriums betonte, es gehe um Hilfe für die Einleger, nicht um eine Rettung der Banken. Es handele sich nicht um eine Situation wie in der Finanzkrise von 2008.

Yellen hatte zuvor eine staatliche Rettung der Silicon Valley Bank (SVB) ausgeschlossen. In der Finanzkrise vor einigen Jahren sei die Regierung zwar auf diese Weise eingeschritten, sagte Yellen auf eine entsprechende Frage in einem Interview mit dem Fernsehsender CBS. Sie betonte aber: "Das machen wir nicht noch einmal."

Am Freitag war die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Silicon Valley Bank nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Das hatte weltweit für Unruhe gesorgt. So wurden etwa Startup-Pleiten nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank befürchtet.

Elon Musk hat sich in diesem Zusammenhang offen gezeigt für die Idee, dass Twitter die Bank übernimmt und zu einer digitalen Bank wird. Der Mitgründer und Chef von Razer, Hersteller von Computerzubehör speziell für Spieler, hatte dies in einem Twitter-Beitrag vorgeschlagen und Elon Musk antwortete wörtlich: "Ich bin offen für die Idee." Weitere Einzelheiten gibt es dazu bislang allerdings nicht.

(fds)