Kein Windows bietet solchen Schutz: Linux-Alternative ist knallhart
Möchten Sie als Windows-Nutzer datensparsam und anonym unterwegs sein, werden einige Einstellungen und zusätzliche Programme benötigt. Im starken Kontrast hierzu steht das durch den NSA-Skandal beliebt gewordene Linux-Betriebsysstem Tails.
Es verfolgt das Ziel, Nutzer mit allen Programmen und Optionen zu versorgen, um sicher und anonym surfen zu können. Damit dies gelingt, setzt das Linux-Live-System, das von einem USB-Stick betrieben wird, zum Beispiel auf das Tor-Netzwerk und verschlüsselte Kommunikation.
Aber auch Anwendungen für produktives Arbeiten, wie LibreOffice oder Thunderbird, sind enthalten. Das Beste: Um den Einstieg zu erleichtern, sind alle Programme bereits voreingestellt und sofort nutzbar.
Das ist neu in Tails 6
Der große Versionssprung zu Tails 6 hat zahlreiche wichtige Neuerungen mit sich gebracht, die Nutzer erfreuen dürften. Denn offenbar haben sich die Entwickler dieses Mal stark auf die leichte Bedienbarkeit und mehr Komfort konzentriert – das erleichtert möglicherweise den Wechsel von Windows zu Tails.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
- Tails hat nun vier verschiedene Farbmodi: Light, Dark, Night Light mit Blaufilter, Dark Mode mit Blaufilter
- Externe Speichermedien wie USB-Sticks werden nun endlich automatisch gemountet, bei verschlüsselten Partitionen erscheint direkt ein Fenster zur Passworteingabe
- wenn der Bildschirm gesperrt ist, werden neu eingesteckte USB-Geräte ignoriert, um Malware-Angriffe zu unterbinden
- neuer Shortcut für Screenshots und Bildschirmvideos, der aus Gnome 43 übernommen wurde
Darüber hinaus wurden verschiedene vorinstallierte Programme wie Tor Browser, Electrum, KeePassXC, Audacity, Gimp oder Inkscape auf die neuesten Versionen aktualisiert. Auch einige Bugs mussten dran glauben – die vollständige Liste der Änderungen in Tails 6 finden Sie auf der Herstellerseite.
Tails: Diese Tools gehören dazu
Tails ist in einem Punkt absolut gnadenlos: Es leitet den gesamten Traffic durch das Tor-Netzwerk, um durch Anonymisierung die Privatsphäre seiner Nutezr zu schützen. Damit dies gewährleistet ist, setzt es nicht auf den Standard-Firefox, sondern auf den Tor-Browser inklusive HTTPS Everywhere und uBlock Origin.
Als Password-Manager kommt KeePassXC zum Einsatz und für Mails setzt das System auf das bekannte Mozilla Thunderbird mit integrierter Verschlüsselung. Es sind aber auch jede Menge weitere Werkzeuge an Bord, um zum Beispiel Office-Arbeiten zu erledigen, Bilder zu bearbeiten oder Sounddateien zu bearbeiten.
Sollte Ihnen Tails beim Starten Probleme bereiten, dann gibt es auch einen Troubleshooting-Modus, der nur die wichtigsten Komponenten bootet. Wie Sie Tails Schritt für Schritt auf einen USB-Stick bringen und nutzen, erklären wir in diesem Beitrag.
Kein Ersatz für Windows
Zwar hat Tails alles an Bord, was Sie für die meisten Arbeiten am PC benötigen, dennoch taugt das Live-System nicht als kompletter Ersatz für Windows. Ziehen Sie den USB-Stick mit Tails aus der Tasche, wenn Sie ein gutes Stück mehr Datenschutz brauchen, als Windows Ihnen bieten kann.